SPÖ und ÖVP ignorieren das größte Problem in der mobilen Pflege
Viele können sich die hohen Selbstbehalte der mobilen Pflege nicht leisten
„Es ist zu begrüßen, dass neue Angebote in der mobilen Pflege geschaffen werden, aber es ist nicht verständlich, dass Tausende Pflegebedürftige außerhalb von Klagenfurt davon ausgesperrt sind“, kommentiert der Kärntner FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann den Beschluss der SPÖ-ÖVP-Landesregierung.
Er kritisiert, dass SPÖ und ÖVP das größte Problem in der Pflege zuhause, die hohen Selbstbehalte für die mobile Pflege, nicht angreifen. „15 Millionen Euro zahlen die rund 10.000 Klienten pro Jahr in Kärnten. Die Ausgaben für mobile Pflege sind in vielen Fällen höher als das Pflegegeld, vor allem für jene, die aufgrund ihrer Gesundheit täglich Hilfe brauchen“, erklärt Darmann.
„Diese Umstände zwingen viele dazu, in ein Pflegeheim zu gehen, obwohl sie lieber zuhause bleiben würden“, stellt Darmann fest.
Kärnten zähle zu den Bundesländern mit den höchsten Tarifen für mobile Pflege, während hier gleichzeitig die geringsten Durchschnittspensionen bezogen werden. Dieser Missstand und der Wegfall des Regresseses in der stationären Pflege führen dazu, dass die Nachfrage nach Heimplätzen steige. Hier entfalte sich eine Sogwirkung in die für den Steuerzahler teuerste Versorgung.
Die FPÖ fordert drei konkrete Maßnahmen. Eine degressive Gestaltung des Kostenbeitrages für mobile Hilfe. Er sollte mit der Höhe der Pflegestufe sinken. „Wer mehr Pflegebedarf hat, braucht mehr Unterstützung zuhause. Wenn diese zu teuer wird, bleibt nur der Weg ins Heim. Diesen Teufelskreis muss man durchbrechen“, so Darmann.
Für jeden Pflegebedürftigen sei eine ihm finanziell zumutbare Kostenhöchstgrenze zu ermitteln. „Er bekommt alle Pflegestunden, die er braucht, zahlt aber nur die Summe, die er aufgrund seines Einkommens aufbringen kann“, erläutert Darmann.
Als dritte Maßnahme sollte das Land seinen Zuschuss für die 24-Stunden-Betreuung erhöhen.