Landesregierung verschärft Facharbeiter-Krise in Oberkärnten
Zentralisierung der Berufsschule ist Brandbeschleuniger für Mangel an Facharbeitern
„Die von der SPÖ-ÖVP-Landesregierung betriebene Zentralisierung der Berufsschulen ist ein Brandbeschleuniger für den Facharbeitermangel im Bezirk Spittal. Es ist dringend notwendig, dass das so genannte ´Kärntner Berufsschulkonzept Neu´ überprüft wird und seine negativen Konsequenzen für die Wirtschaft in Oberkärnten beachtet und Gegenmaßnahmen gesetzt werden“, fordert der Spittaler FPÖ-LAbg. und Stadtrat Christoph Staudacher.
Er verweist auf den Aufschrei von Tischler- und Friseurbetrieben. „Zuerst wurde ihnen die Möglichkeit der Ausbildung in Spittal genommen. Jetzt gibt es die nächste Hiobsbotschaft. Die Ausbildung findet nur mehr in Klagenfurt statt. Das führt dazu, dass im Bezirk Spittal noch weniger junge Leute in diese Berufe einsteigen werden. Für die Lehrlinge wird es zu aufwendig und teuer. Denn man kann vom Möll- und Drautal zwar in eine Schule nach Spittal pendeln, aber nicht nach Klagenfurt. Die Landesregierung verschärft damit die bereits bestehende Facharbeiter-Krise und den Mangel an nachkommenden Fachkräften“, kritisiert Staudacher.
Er argwöhnt, dass die Landesregierung bei ihren theoretischen Planspielen die praktischen Auswirkungen unterschätzt hat. „Es ist völlig unverständlich, dass die Landesregierung die Holzberufe Zimmerei und Tischlerei trennt. Die Tischler werden aus Oberkärnten abgesiedelt. Man muss sich angesichts dieser fatalen politischen Entscheidungen fragen, wie lange die Zimmerer in Spittal bleiben dürfen. Für das holzreiche Oberkärnten mit seinen vielen holzverarbeitende Betrieben ist es fatal, dass die Ausbildung der Tischler nur mehr in Klagenfurt stattfinden wird.“
„Statt Strukturen zu schaffen, die jungen Leuten den Einstieg in den Lehrberuf erleichtern, macht die Politik das Gegenteil. Hier wird aufgrund einer falschen politischen Entscheidung eine jahrhundertalte handwerkliche Kultur ruiniert“, fürchtet Staudacher.
Für den Schul- und Bildungsstandort Spittal ist die mutwillige Zerschlagung von gewachsenen Strukturen, wie z.B. jene der Friseure ein schwerer Schlag. Es ist zu befürchten, dass noch weitere folgen werden. Staudacher kündigt abschließend umfangreiche Initiativen im Landtag an, um sicherzustellen, dass die bereits spürbaren negativen Auswirkungen des Berufsschulkonzeptes Neu überprüft werden und das Konzept vor allem für den Bezirk Spittal überdacht wird. Er verlangt eine langfristige Absicherung und Aufwertung des Berufsschulstandortes Spittal und eine sofortige Beendigung der scheibchenweisen Demontage des Berufsschulstandortes, des einstigen Flaggschiffes der Lehrlingsausbildung.