Internationaler Frauentag: Monetäre Anerkennung der Familienarbeit gefordert
Wahlfreiheit in Kinderbetreuung und Pflege sicherstellen
Armut ist weiblich, das ist bekannt. Vor allem aber ist es das Muttersein, das in der heutigen Gesellschaft keine monetäre Wertschätzung erfährt wie die letzte Studie von „Agenda Austria“ deutlich vor Augen führt, wobei besonders Alleinerziehende mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen haben. Kärntens FPÖ-Frauensprecherin LAbg. Elisabeth Dieringer-Granza wird daher nicht müde, die Umsetzung einer echten Wahlfreiheit in der Kinderbetreuung einzufordern. „Familienarbeit ist auch finanziell zu honorieren“, fordert Dieringer-Granza. „Die Eltern müssen selbst entscheiden können, ob sie ihr Kind, besonders in der Prägephase, selbst betreuen oder extern in eine Kinderbetreuungsstätte geben wollen. Die Entscheidungsfreiheit darf nicht durch fehlende finanzielle Absicherung eingeschränkt werden“, betont Dieringer-Granza. Ein entsprechender FPÖ-Antrag werde zwar im Kärntner Landtag behandelt, liege jedoch seit 11. Juli 2019 auf Eis. „Hier würde ich mir wünschen, dass sich SPÖ und ÖVP endlich im Sinne der Familien einigen“, appelliert Dieringer-Granza.
Weiters fordert sie wiederholt auch die Wahlfreiheit in der Pflegebetreuung ein. „Auch die Pflegearbeit zu Hause ist weiblich und unbezahlt. Viele können sich die Pflege zu Hause nicht leisten und die zu Betreuenden werden daher oft ohne Notwendigkeit, wie auch der Landesrechnungshof in seinem Prüfbericht beanstandet, direkt in die Pflegeheime gedrängt“, so Dieringer-Granza.
Derzeit würden Frauen, die sich für die Familie entscheiden und Familienarbeit leisten – dadurch auch gering bezahlte Teilzeitjobs verrichten - auf allen Ebenen finanziell bestraft. „Das ist zu beenden und benötigt vor allem ein Umdenken im Werteschema. Familie hat einen Wert und wer Familie leben will, muss sich dies auch finanziell leisten können“, so die FPÖ-Frauensprecherin, die darauf verweist, dass dies auch leistbar ist. Denn die Betreuung in Institutionen koste ein Vielfaches.
Wichtig sei es, eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung sicherzustellen. Die Umsetzung des großen Wahlversprechens der SPÖ-Kärnten nach kostenloser Kinderbetreuung und dem Ausbau der Kindergartenplätze lasse jedoch bis dato auf sich warten. Viele Gemeinden kommen an ihre finanziellen Grenzen, da die räumlichen Kapazitäten nicht reichen. „Hier hat die Landesregierung ihre Verantwortung wahrzunehmen und darf nicht die finanziellen Kosten auf die Gemeinden abwälzen“, so Dieringer-Granza.
Im Zuge des Internationalen Frauentages bringt Dieringer-Granza auch klar zum Ausdruck, dass sie in Kärnten die parteiübergreifende Solidarität der Politikerinnen vermisst, wenn es um nachweisliche Benachteiligungen von Frauen geht. Sie erinnert in diesem Zusammenhang an die rechtswidrige Bestellung von Robert Klinglmair zum Leiter der Bildungsdirektion durch LH Peter Kaiser. Da das Parteibuch nicht passte, hatte die besser qualifizierte Bewerberin keine Chance. Auch das Urteil der Gleichbehandlungskommission des Bundes, wonach eine Verletzung des Frauenförderungsgebotes vorliegt, wurde ohne Aufschrei der SPÖ Frauen LHStv. Gabriele Schaunig, LHStv. Beate Prettner, LR Sara Schaar sowie der Frauenvorsitzenden Ana Blatnik einfach ignoriert und zur Kenntnis genommen. „Frauenrechte dürfen nicht nur für Parteigängerinnen Gültigkeit besitzen“, so Dieringer-Granza abschließend.