GKK-Reform wäre Chance für Kärntner Patienten
SPÖ sieht tatenlos zu, wie Kärntner bei fachärztlicher Versorgung massiv benachteiligt werden
„Eine Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen wäre auch aus Sicht der Kärntner Patienten zu begrüßen. Denn dann gibt es bundesweit einheitliche Regeln, wie viele Ärzte mit Kassenverträgen pro Einwohner zu etablieren sind. Die offizielle Statistik des Hauptverbandes über die Zahl aller GKK-Vertragsärzte beweist, dass Kärnten derzeit bei den Fachärzten gegenüber vergleichbaren Bundesländern massiv benachteiligt ist“, erklärt der Kärntner FPÖ-Obmann Landesrat Mag. Gernot Darmann zur aktuellen Diskussion. Die Defizite zeigen sich u.a. im Vergleich mit Tirol, wo um 65 Kassenfachärzte mehr als in Kärnten tätig sind, oder Salzburg, das 20 Kassen-Fachärzte mehr habe.
„Die Zusammenarbeit zwischen Landesregierung und GKK funktioniert in Kärnten in Bezug auf die Versorgungsqualität mit Vertragsfachärzten überhaupt nicht. Die zuständige SPÖ-Gesundheitsreferentin Beate Prettner war fünf Jahre nicht imstande oder willens, mit der Kärntner GKK dieses Problem zu lösen“, stellt Darmann fest. Würde für die Zuteilung von Vertragsarztstellen bundesweit ein einheitlicher Schlüssel gelten, könnten die Kärntner daher profitieren.
Größte Probleme ortet Darmann in den Fächern Frauenheilkunde, Kinderheilkunde, Neurologie, Psychiatrie und Urologie. „Auch wenn sich die Kärntner Kassenfachärzte nach Kräften engagieren, sind lange Wartezeiten unvermeidlich. Eltern sehen sich gezwungen, mit ihren Kindern zu einem Wahl-Kinderarzt auszuweichen und immer mehr Frauen suchen einen Wahl-Gynäkologen auf. Doch die Patienten müssen bei Wahlärzten privat zahlen und bekommen meist nur einen kleinen Teil von der Kasse refundiert. Die GKK-Ausgaben für Wahlärzte steigen in den Mangelfächern eklatant“, stellt der FPÖ-Chef fest.
Prettner ignoriere diesen Missstand und auch die GKK nehme es hin, wie sich in Kärnten nach und nach eine Zweiklassenmedizin etabliert. Diese Entwicklung sei in höchstem Maße unfair gegenüber den Kärntner Versicherten. „Sie zahlen monatlich ihre Krankenversicherungsbeiträge, bekommen aber ein schlechteres Angebot an Vertragsärzten als dies in anderen Bundesländern der Fall ist. Wenn sie einen Facharzt brauchen, ist die Versorgung der GKK so mangelhaft, dass sie lieber bei einem Wahlarzt extra zahlen“, so Darmann.
„Wenn auf lokaler Ebene eine so miserable Gesundheitspolitik gemacht wird wie derzeit in Kärnten, kann eine sinnvolle Zentralisierung mit einer bundesweit einheitlichen bedarfsgerechten Angebotsgestaltung nur ein Fortschritt sein“, betont der FPÖ-Obmann. Er fordert Prettner abschließend auf, dass sie ihrer Aufgabe nachkommt und Kärnten bei der Versorgung mit Kassenfachärzten endlich auf Österreich-Niveau bringt.